WIESBADENER FOTOTAGE 2022 | “UNRUHIGE ZEITEN” | 13. - 28. August 2022
“Preis der Jury” bei den Wiesbadener Fototagen 2022!
“Aufgrund ihrer visuellen Vielschichtigkeit, der optischen Anmutung, der Reflexion des Mediums Fotografie und last but not least der Interpretation des Themas „Unruhige Zeiten“ erhält die Serie „Wassermasken“ von Marc-Oliver Schulz den Preis der Jury.”
Dr. Martina Mettner, DGPh, Auszug aus der Laudatio anläßlich der Preisverleihung im Kunsthaus Wiesbaden am 13.08.2022.
Wassermasken
Wir leben in einer visuellen Welt. Aber können wir unseren Augen trauen? Internet und Soziale Kanäle als visuelle, bildstarke
Medien beeinflussen zunehmend unseren Alltag. Sie verändern unsere Vorstellung und Begrifflichkeit von Wirklichkeit.
Der Einzelne erhält - gewünscht oder ungewünscht - eine Vielzahl von Bildern und Informationen. Er befindet sich in einem
permanenten Prozess von Bewerten und Vergleichen - und muss sich selbst darin stets positionieren. Gewissheiten lösen sich auf,
Unsicherheit entsteht. Die Serie "Wassermasken" spielt mit dieser Thematik. Sie zeigt wie durch einem Zerrspiegel die Abwandlung
ein und derselben Person. Ein intuitives, schnelles Erkennen und Einordnen des Gegenübers ist jedoch nicht möglich. Der Betrachter
registriert Bekanntes wie auch Befremdendes. Er erkennt einzelne Teile, kann aber das Gesicht als ganzes nicht erfassen und muss
letztlich zulassen, dass der Mensch dahinter verborgen bleibt. Häufig beginnt dennoch eine Beurteilung und Zuordnung.
Was sehen wir? Was ist Realität, was unsere Projektion? Was können wir sehen? Was wollen wir sehen?
MARC-OLIVER SCHULZ WASSERLAND | SCHLOSS VOR HUSUM | 4. MÄRZ BIS 3. JUNI 2018









"Nordsee-Landschaften von einnehmender Strenge und Bilder von gefrorenen Bodenstrukturen. Daneben eine Serie von Fischen unter einer Eisschicht und eine Folge von grell beleuchteten, maskenartig wirkenden Köpfen unter Wasser. Marc-Oliver Schulz ist ein Fotograf, der sich nicht mit der bloßen Wiedergabe von Wirklichkeit zufrieden gibt, sondern ihr eine eigene, im wahrsten Sinne des Wortes, imaginäre Bildfindung entgegen hält. Dabei nutzt er auf konsequente Weise die Möglichkeiten der Fotografie und schließt die Konkurrenz zur Malerei und anderen Medien von vornherein aus."
Dr. Uwe Haupenthal, Geschäftsführer Museumsverbund Nordfriesland